Bindegewebsmassage

Diese Behandlungsmethode kann mit einem lokalen Ziel oder mit einem reflektorischen Ziel angewendet werden. Das Thema Faszien – neudeutsch für Bindegewebe – ist Gegenstand aktueller Forschungen. Immer wieder kommt werden neue Erkenntnisse über verschiedenste Zusammenhänge ans Licht.

Die reflektorische Behandlung ist auf die segmentale Verschaltung, die sich aus der spinalen Versorgung ergibt, aufgebaut. So wird davon ausgegangen, dass sich organische Beschwerden über den viscerocutanen Reflexbogen auf der Haut durch Quellungen und Einziehungen bemerkbar machen. Werden diese Behandelt, normalisiert sich über den cutivisceralen Reflexbogen das entsprechende Organ und die Beschwerden werden gelindert.

Bei der lokalen Anwendung werden Verklebungen der verschiedenen Verschiebeschichten als Indikation in Frage. Ebenfalls Beschwerden an Ligamenten und Sehnen oder pathologische Crosslinks. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Behandlung von Narben.

Häufig wird die Bindegewebsmassage als Gewebevorbereitung für die klassische Massage eingesetzt um die muskulären Strukturen besser zugänglich zu machen und ihre Verschieblichkeit zur Körperfaszie zu verbessern.

Wann wird die Bindegewebsmassage angewendet:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates: Wirbelsäulen-syndrome, Arthrosen, Radikuläre/pseudoradikuläre Beschwerden, rheumatische Erkrankungen, pathologische Crosslinks
  • Fasciale Adhässionen
  • Erkrankungen innerer Organe, z.B. der Atemwege, Verdauungsorgane, Urogenitaltrakt, etc. über den cuti-visceralen Reflexbogen
  • Neurologische Störungen, Paresen, Spastiken
  • Narben

Wann ist die Behandlung mit Bindegewebsmassage ist nicht angezeigt bei:

  • Alle akuten Entzündungen
  • Akute maligne Prozesse
  • Akute bakterielle, virale oder entzündliche Prozesse
  • Akute Traumata
  • Akute Thrombosen, akute KHK
  • offene Wunden, Hauterkrankungen im Behandlungsgebiet